Aktuelles
Geschichten
Kulturelles Leben
Unterkünfte
Vereine
 
Aktivitäten
Impressionen
Ortsplan
Links in die Rhön

Malerdorf Kleinsassen

Seit über einem Jahrhundert ist das Rhöndorf Kleinsassen mit dem Ruf als Malerdorf verknüpft. Aus der großen Zahl von Künstlernamen ist aus dem vorigen Jahrhundert unter anderem Friedrich Preller (der Jüngere) zu nennen. Vom Jahre 1881 an kam Preller, der Akademieprofessor geworden war oft mit einer größeren Anzahl von Schülern nach Kleinsassen. 1883 brachte er den Kunstschüler Julius von Kreyfelt. Durch sein künstlerisches Schaffen machte sich dieser bald einen Namen. Nach Heirat mit dem "Rhönröschen" wurde er in Kleinsassen ansässig. Mit Julius von Kreyfelt erfuhr die Malerei einen weiteren Auftrieb. In diesen Jahren war die Malerkolonie ein nicht wegzudenkender Bestandteil des dörflichen Lebens, da die Künstler immer in engem Kontakt zu der Bevölkerung standen. Diesem stimmungsvollen Künstlerleben setzte der Erste Weltkrieg ein jähes Ende.

Die folgenden Jahre des wirtschaftlichen Zusammenbruches ließen ein Wiederaufleben der Malerei nicht mehr zustande kommen. In dieser Zeit reifte in Kleinsassen eine originale Begabung in der Malerei heran: Paul Klüber, Sohn einer alteingesessenen Familie. Das Schaffen dieses Künstlers, die hervorragende Technik, die Leuchtkraft seiner Farben und die ursprüngliche und ausdrucksvolle Art der Darstellung, verbunden mit der großen Heimatliebe, verschafften ihm einen bedeutenden Namen. Klüber hätte die Traditon der Malerkolonie fortsetzen können, er kam jedoch aus dem 2. Weltkrieg nicht zurück.
1979 stellten die Kleinsassener Bürger Gerhard Trapp und Emil Huder eine umfangreiche Ausstellung der Maler Kreyfelt und Klüber zusammen. Die Ausstellung bewog den Landrat des Landkreises Fulda Fritz Kramer den Künstler und Kunstpädagogen Jürgen Blum zum Leiter der neugeschaffenen VHS-Kunststation zu benennen, die in der umfunktionierten alten Schule ihren Platz fand. Jürgen Blum begann mit der Kunstwoche seine künstlerische Tätigkeit und machte mit seinen organisierten Ausstellungen und Aktionen mit deutschen und ausländischen Künstlern Kleinsassen über die Grenzen hinaus bekannt.

In den Jahren 1979 bis 1985 fand alljährlich unter der Leitung von Jürgen Blum die Kleinsassener Kunstwoche statt. Nach seinem Abgang etablierte sich 1987 unter Führung von Wolfgang Hickmann und Gerhard Trapp und aus Bürgern von Kleinsassen eine Initiative, die die Kunsttage Kleinsassen nach einjähriger Unterbrechung weiterführten. In 1988 wurden die Kunsttage erstmalig von dem neugergündeten Verein "Malerdorf Kleinsassen e.V." in Zusammenarbeit mit der Vollkshochschule des Landkreises veranstaltet. Sie stehen unter dem Leitgedanken des Malers Julius von Kreyfelt:

"Das allen Reichtum und Zauber der Landschaft in sich bergende Rhöngebirge ließ mich nicht mehr los. Immer gehe ich in die Natur, höre was sie mir zu sagen hat, um es auf Bildern weiterzuerzählen, für diejenigen, die diese Sprache verstehen."
Später wurden die Kunsttage wieder in Kunstwoche umbenannt. Die Kunstwoche ist eine Mischung aus Malerei, Grafik, Bildhauerei, Kunsthandwerk und anderes mehr. Jedes Jahr stellen über hundert Künstler ihre Werke auf der Straße, im Dorfgemeinschaftshaus, Scheunen, Garagen und in ausgedienten Ställen aus, die von den Bürgern zur Verfügung gestellt werden.

Die Veranstaltung der Kleinsassener Kunstwoche zieht alljährlich viele Tausend kunstinteressierte Besucher nach Kleinsassen.


Ansprechpartner:
Monika Klüber-Ott
Birkigstraße 13
97816 Lohr am Main
Tel.: 09352-7230
Mail: info@monika-klueber-ott.de

[Impressum]

Zuletzt bearbeitet: 19.03.2014